Das Geheimnis des Stangenwalds

In der Oktober-Ausgabe des Ski Austria Magazins gingen wir der Frage nach, wie ein Slalomkurs entsteht.

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Wie entsteht ein Slalomkurs

Wer ein Slalom-Weltcuprennen gewinnen will, muss pro Lauf etwa 65 Tore fehlerfrei durchfahren. Doch wie entsteht eigentlich der Stangenwald, der den Läufern den Weg vorgibt, welche Regeln sind dabei zu beachten und wieviel individuelle Freiheit hat ein Kurssetzer. Wir haben bei jemanden nachgefragt, der es wissen muss.

Gerade im Slalom hat man viele Möglichkeiten die Charakteristik zu verändern, da durch die kurzen Skiradien mittlerweile fast alle Läufe fahrbar sind.

Martin Kroisleitner (ÖSV-Gruppentrainer Technik Herren)

„Wir wechseln uns im Trainierteam ständig ab, weil beim Setzen jeder seine eigene Charakteristik hat. Bei mir sind es inklusive Training circa 30 Läufe pro Jahr“, beziffert Martin Kroisleitner, Gruppentrainer der ÖSV-Technik-Herren, die Anzahl seiner Kurssetzungen. Auch bei den Weltcuprennen werden die Läufe von erfahrenen Trainern gesetzt.

Die Regeln für einen Slalomkurs sind in der Internationalen Wettkampfordnung der FIS genau vorgegeben, Freiraum für eine persönliche Note bleibt laut Kroisleitner dennoch. „Natürlich gibt die Topografie des Rennhanges, gepaart mit der notwendigen Toranzahl, bis zu einem gewissen Grad die Kurssetzung vor. Gerade im Slalom hat man durch die verschiedenen Kombinationen aber viele Möglichkeiten die Charakteristik zu verändern, da durch die kurzen Skiradien mittlerweile fast alle Läufe fahrbar sind“. Wenn Kroisleitner von Kombinationen spricht, dann sind damit vor allem die Begriffe Haarnadel, Vertikale und langer Schwung (siehe Bilder unten) gemeint. Sie sind im Regelwerk verpflichtend vorgeschrieben und sorgen für den notwendigen Rhytmuswechsel, der auf der Rennpiste die Spreu vom Weizen trennt ...

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Technische Vorgaben bei FIS Weltcupslalom

 

  • Im Weltcup muss der Höhenunterschied der Strecken 180 – 220 Meter (Herren) bzw. 140 – 220 Meter (Damen) betragen.
  • Die Breite der Tore (Abstand zwischen Innen- und Außenstange) muss zwischen 4 und 6 Metern liegen. Die Entfernung von Drehstange zu Drehstange (Folgetor) muss zwischen 6 und 13 Metern liegen. Verzögerte Tore müssen eine minimale Distanz von 12 m und eine maximale Distanz von 18 m aufweisen.
  • Die Entfernung zwischen Toren innerhalb von Kombinationen (Haarnadel oder vertikales Tor) muss zwischen 0,75 m und 1 m liegen. Zudem müssen die Tore innerhalb Haarnadel- oder Vertikal-Kombinationen in einer geraden Linie gesetzt werden.
  • 30 bis 35 % der Höhendifferenz +/- 3 ergibt die Anzahl der vorgeschriebenen Tore (Richtungsänderungen). Geht man zum Beispiel von einer Höhendifferenz von 200 Metern aus, liegt die Bandbreite der Richtungstore zwischen 57 (-3 bei 30%) und 73 (+3 bei 35%).