Der Weg ist das Ziel
Entscheidend ist, das theoretische Wissen auch in Drucksituationen in die Praxis umsetzen zu können“, so die nordische Expertin, die weiß, dass es gerade beim Skispringen (Wind, Anlaufverkürzungen etc.) immer wieder zu kritischen Situationen kommen kann. Auf ihrem Ausbildungsweg ging es der 30-Jährigen aber nie darum, irgendein Ziel zu erreichen oder gar Österreichs erste Frau in dieser Funktion zu werden. „Mir macht es einfach Spaß hinter die Kulissen einer Veranstaltung zu blicken und der Perspektivenwechsel als Technische Delegierte ist einfach spannend. Für mich stand stets das Zusammenarbeiten, der rege Austausch mit unterschiedlichsten Personen und die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln, im Vordergrund“.
Welche Voraussetzungen man aus ihrer Sicht als Technische Delegierte unbedingt mitbringen sollte? „Auf dem Weg zum TD benötigt es die Kampfrichter- und Sprungrichter-Ausbildung und in späterer Folge auch die Unterstützung des Landesskiverbandes und des ÖSV. Das Wichtigste ist aber die Faszination für diesen Sport oder das Engagement für einen Verein, um ein Gespür für das Ganze zu bekommen. Und letztlich bedingt diese Funktion auch eine gewisse Verantwortung.“
Verantwortung hat Jaci längst auch in Seefeld übernommen. Seit 2021 steht die Tirolerin ihrem heimatlichen Skiclub als Obfrau vor, wo sie bereits für die erfolgreiche Durchführung zweier Weltcupveranstaltungen mitverantwortlich war. Generell ortet die Powerfrau in den Vereinen einen weiblichen Aufschwung. „Bei den österreichischen Veranstaltungen merkt man schon, dass immer mehr Frauen tätig sind. Ich finde das sehr wichtig. Die Voraussetzungen sind zwar die gleichen, Frauen haben aber in gewissen Dingen andere Anschauungen und dadurch auch andere Lösungswege.“